Paul Gerber, geboren 1950 in Bern, gelernter Uhrmacher-Rhabilleur, wohnt seit 1970 in Zürich und arbeitet seit 1976 in seiner eigenen Uhrenkonstruktion-Werkstatt. Immer wieder überrascht der kreative Uhrmacher mit neuen Entwicklungen von komplizierten Mechanismen.

Auf der Suche nach einer weiteren Herausforderung entdeckte ich die Liebe zur Miniatur. Für mich liegt die «Faszination im Kleinen.» 1977 begann die Konstruktion der ersten Miniatur-Wanduhr.

Grosses, fachliches Wissen und schöpferisch-handwerkliches Können sind Voraussetzung, um Paul Gerbers Uhren der besonderen Art zu fertigen.

Erzeugnisse dieser Klasse sind eine Synthese von modernster Technik und traditionellem Handwerk.

Die Bandbreite der in seiner Werkstatt entstehenden uhrmacherischen Meisterwerke sind vielfältig: Als ein erstes eigenes Armbanduhrenmodell kommt die «Retrograd» mit einer retrograden Sekunde auf den Markt. Den Uhrenliebhaber freut es, dem springenden Ritual einmal in der Minute folgen zu können. Die Erweiterung zur automatischen Uhr, genannt «Retro twin», erfolgt selbstverständlich durch einen speziellen Automaten, den Doppelrotor. Bei dieser patentierten Entwicklung überschneiden sich die Kreisbahnen der Rotoren. Das «Modell 33», angetrieben von einem tonneauförmigen Manufakturwerk, wurde vollständig im eigenen Atelier konstruiert und gefertigt. Es ist erhältlich mit der einzigartigen, auf 128 Jahre korrigierten 3-dimensionalen Mondphase oder mit einer grossen exzentrischen Sekunde. Im Manufakturwerk tickt die eigene zum Patent angemeldete/patentierte Hemmung. Sie hat einen einseitigen Antrieb und ist etwas spezielles, etwas neues auf dem Uhrenmarkt. Sie funktioniert mit auseinandergleitenden Kräften.

Nach dem Einbau des fliegenden Tourbillon in ein Repetitionswerk von Louis Elysée Piguet im Jahr 1995 folgte der Ausbau dieser Uhr zur kompliziertesten Armbanduhr der Welt. Er fügte im Auftrag des Privatbesitzers einen Schleppzeiger-Chronographen mit Flyback-Funktion, springendem Minutenzähler und zwei Gangreserveanzeigen für das Geh- und Schlagwerk ein. Rund 1100 Teile laufen ineinander in diesem technischen Meisterwerk. «Diese Uhr ist nicht nur die komplizierteste Armbanduhr, sie ist auch ein Stück meines Lebens, hab ich mich doch während 11 Jahren immer wieder mit ihr beschäftigt», meint Gerber.

Die Uhren-Konstruktionswerkstatt ist ein innovativer Ort geworden, den die internationale Uhrenindustrie schätzt.

Im letzten Jahr stand die Entwicklung und Herstellung eines weiteren Manufakturwerkes Modell 41 im eigenen Atelier im Vordergrund. Es ist ein Automatikwerk entstanden mit 100 Std. Gangreserve und drei synchronlaufenden Rotoren (Weiterentwicklung des Doppelrotorsystems.) Das Datum wurde möglichst gross geplant, es liegt bei 3 Uhr am Rand des Zifferblattes und ist vor- und rückwärts einstellbar.

Die Sportuhr Modell 42 im Titangehäuse hat auch das grosszügige Datum und den 3-Rotoren-Aufzug. Beide Komplikationen sind speziell für das Werk ETA 2824 von Paul Gerber konstruiert worden.